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GA4-Implementierung - Die besten Tipps

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Veröffentlicht am 10. Juli 2023

GA4-Implementierung - Die besten Tipps

Einführung

Am 1. Juli 2023 stellte Universal Analytics den Betrieb ein. Dies bedeutet, dass in Ihrem bisherigen Google (Universal) Analytics-Konto/Ihren bisherigen Konten keine Daten mehr gesammelt werden. Alle bis dato gesammelten Daten stehen dort noch zur Verfügung, allerdings nur für etwa sechs Monate. Wenn Sie es versäumen, diese Daten zu exportieren, werden sie danach unwiederbringlich verloren gehen. Wir sind uns bewusst, dass die meisten von Ihnen bereits auf GA4 umgestellt haben oder sich noch in diesem Prozess befinden. Das heißt jedoch nicht, dass dieser Artikel nicht auch für Sie von Nutzen sein kann. Im Gegenteil, wir haben Hunderte von Analysekonten erfolgreich auf GA4 migriert. Im Folgenden teilen wir einige bewährte Ratschläge und wertvolle Tipps mit, die wir während der letzten Jahre bei dieser Migration gesammelt haben. Auch wenn sich dieser Artikel hauptsächlich mit der GA4-Implementierung befasst, die möglicherweise außerhalb Ihres direkten Aufgabenbereichs liegt, empfehlen wir Ihnen dennoch, ihn zu lesen. Die beste Berichterstattung und Datennutzung erfordern nämlich eine korrekte Konfiguration des Datenstroms. Wir zeigen Ihnen in dieser Anfangsphase, was möglich ist. Dieses Wissen ermöglicht es Ihnen, die von GA4 gemessenen Daten zu filtern und Ihrem Team effektiv zurückzumelden.

GA4-Ereignisse

„Bei GA4 dreht sich alles um „Ereignisse“ – sie bilden das Fundament für sämtliche Abläufe.“

In der GA4-Welt steht und fällt alles mit der Verfolgung von „Ereignissen“. Ohne entsprechende Einrichtung von Ereignissen bleibt die Datensammlung ein stummes und stumpfes Werkzeug. Dies ist Googles datenschutzfreundliche Lösung als Antwort auf die sich verändernden Nutzererwartungen, die derzeit in Gesetzen wie der DSGVO, dem CCPA und der PIPL verankert sind. Die geplante Abschaffung von Drittanbieter-Cookies in Chrome (voraussichtlich 2024) wird das Werbegeschäft von Google maßgeblich beeinflussen. Die prädiktive Modellierung von GA4, kombiniert mit der Verwendung von (anonymen) Nutzer-IDs, wird Google dennoch in die Lage versetzen, Werbetreibenden weiterhin Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Kampagnen anzubieten. Diese Optimierung gründet sich auf den Nutzer-Ereignissen – also im Wesentlichen auf allem, was ein Nutzer beim Durchstöbern Ihrer Website unternimmt (und damit meinen wir tatsächlich alles). 
Behalten Sie im Hinterkopf: Bei GA4 dreht sich alles um sogenannte Ereignisse – das ist sozusagen der Motor, der alles antreibt. Wenn Sie diesen fundamentalen Grundsatz während der GA4-Einrichtung im Blick behalten, ermöglicht Ihnen das, die Daten in Ihren Berichten nach Ihrem Bedarf zu gestalten. So behalten Sie von Anfang bis Ende den Überblick darüber, wie genau diese Daten erfasst werden.

GA4 UND GTM

„Wie wäre es mit einem kleinen Trick: Die Feinjustierung der Parameter einiger dieser Metriken könnte durchaus sinnvoll sein. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Website mit einer besonders tiefen Struktur – in diesem Fall könnte eine Seitenverweildauer von 90 % möglicherweise etwas zu großzügig bemessen sein.“

Unsere Empfehlung lautet, GA4 mithilfe des Google Tag Managers (GTM) einzurichten. GTM wurde speziell für diesen Zweck entwickelt und bietet mehr Flexibilität als der direkte Code Ihrer Website. Es ist wichtig, nur eine Methode zu verwenden. Wenn Sie versuchen, beide zu integrieren, besteht die Gefahr von Datenkollisionen, was zu fehlerhaften Analysen führen kann. Nachdem Sie den GTM-Snippet-Code in Ihre Website eingefügt haben, vergewissern Sie sich, dass Sie die Zustimmung für GTM in Ihrer Consent Management Platform (CMP) erteilt haben. Ohne diese Zustimmung werden keine Daten gesammelt. Stellen Sie sicher, dass Sie die Zustimmung für Analysen (und Werbung) gewähren und passen Sie Ihren Haftungsausschluss entsprechend an.

Anschließend müssen wir das GA4-Konfigurations-Tag konfigurieren. Richten Sie Ihre neue Eigenschaft in GA4 ein und kopieren Sie dann die „Messwert ID“. Wechseln Sie zu GTM, erstellen Sie ein neues Tag (z. B. „GA4 Config“), fügen Sie dort die Messwert-ID ein und konfigurieren Sie einen Trigger, der auf allen Seiten ausgelöst wird. Nachdem Sie die Einstellungen vorgenommen haben, geben Sie dem Ganzen einen Namen (beispielsweise „Grundlegendes GA4-Tracking“), und veröffentlichen Sie die Änderungen. Es empfiehlt sich, jedem Ihrer Einträge hier detaillierte Bezeichnungen zuzuweisen, da Ihnen dies künftig dabei helfen wird, die gesuchte Version leichter zu identifizieren. Ihr GA4 ist nun aktiv (überprüfen Sie dies auf Ihrem GA4-Dashboard in der Echtzeit-Übersicht) und zeichnet nun folgende Daten bzw. Ereignisse auf:

 

  • Page_View
  • Session_Start (endet nach 30 Minuten der Inaktivität der User)
  • User_Engagement (GA4 verwendet dies hauptsächlich intern zur Verfolgung der Benutzerinteraktion)
  • First_Visit (startet neu, wenn Cookies gelöscht werden)


Dabei handelt es sich um statische Messungen, die zum Kern des GA4-Messverfahrens gehören und gegebenenfalls deaktiviert werden können. Jetzt haben Sie auch die Möglichkeit, die folgenden erweiterten Messungen zu verfolgen, die anpassbar sind (navigieren Sie in GA4 zu „Eigenschaften“ > „Web“ und aktivieren Sie „Erweiterte Messung“):

 

  • Scrollen auf 90 % der Seitentiefe
  • Ausgehende Klicks (einschließlich URL-Ziel)
  • Site-Suche (interne Navigation auf der Website mit Texteingabe)
  • Videoereignisse wie Start, Fortschritt und Abschluss
  • Datei-Downloads
  • Formularereignisse wie Start und Absenden von Formularen

Möglicherweise möchten Sie einige Metrik-Parameter anpassen. So könnte zum Beispiel bei einer sehr langen Seitentiefe ein Wert von 90 % in diesem Fall zu hoch sein. GA4 definiert außerdem „Engaged Sessions“ in Berichten als JEDE der folgenden Bedingungen:

 

  • Zwei oder mehr Seitenaufrufe pro Benutzer
  • 10 oder mehr Sekunden pro Nutzer
  • Ein Seitenaufruf + eine Konversion (achten Sie darauf, wie Sie Konversion definieren)

Möglicherweise haben Sie einen komplexen Service, bei dem zehn Sekunden nicht annähernd ausreichen, damit die User ihn vollständig verstehen. In solchen Fällen sollten Sie möglicherweise einen längeren Zeitraum in Betracht ziehen, beispielsweise 20 oder 30 Sekunden. 
Ein Tipp: Nehmen Sie sich die Zeit, genau zu überlegen, welche Statistiken für Ihr Unternehmen wirklich entscheidend sind. Wenn Sie genau festlegen, was für Ihr Unternehmen unter „Engagement“ zählt, lenken Sie Ihre Marketingstrategien geschickt auf „Conversions“, die nicht nur ins Auge springen, sondern auch den entscheidenden Erfolg Ihres Unternehmens punktgenau ankurbeln.

GA4-Konversionen

„Ein Tipp: Gehen Sie zu den Dateneinstellungen, „Data Retention“-Bereich, und verlängern Sie die Standardperiode von zwei Monaten auf 14 Monate.“

Für die Anpassung oder Erstellung von benutzerdefinierten Ereignissen empfehlen wir, dies in Google Tag Manager (GTM) zu erledigen. Wir empfehlen, dass Sie die Bereitstellungsplattform (GTM) anstelle der Analyseplattform (GA4) nutzen, um nicht nur eine größere Flexibilität zu bekommen, sondern auch zukünftige Arbeitsabläufe besser zu überprüfen. 
Conversions werden als Ereignisse eingerichtet und liefern viel tiefere Daten, die dann in Ihren Analysen verfügbar sind. 
Durch die Aktivierung von Signalen in Ihrem GA4-Account (unter „Verwaltung“ > „Eigenschaft“ > „Dateneinstellungen“ > „Datenerfassung“ mit der Option „Google Signals-Datenerfassung“) werden die folgenden zusätzlichen Datenpunkte verfügbar:

 

  • Demographische Daten
  • Geräteübergreifende Nutzeridentität
  • Zielgruppen für Google Ads


Hier ein Trick: Gehen Sie zu den Dateneinstellungen, „Data Retention“-Bereich, und verlängern Sie die Standardperiode von zwei auf 14 Monate. Das bedeutet, dass alle Ihre Berichte in Zukunft auf den echten Daten der letzten 14 Monate basieren und nicht auf den voraggregierten und erweiterten Daten, die weniger zielgenau sind.
Durch das Einrichten eines Conversion-Ereignisses können wir von den folgenden zusätzlichen Funktionen profitieren:

 

  • Attributionsmodellierung
  • Export zu Google Ads
  • (Beachten Sie, dass der Kauf als Standard-GA4-Conversion festgelegt ist und nicht deaktiviert werden kann.)
Wenn Sie eine neue Conversion einrichten möchten, sollte dies zunächst auf der Datenebene erfolgen. In diesem Artikel wird nicht näher darauf eingegangen, da Datenebenen äußerst spezifisch für den Code jeder einzelnen Website sind. Falls Sie Hilfe in diesem Bereich benötigen, zögern Sie nicht, sich direkt an uns zu wenden.

GA4-Zielgruppen

„GA4 hat bereits die komplette Arbeit der Datenerhebung erledigt. Warum also nicht diese geballten Daten direkt in Ihre Google Ads-Kampagnen einspeisen und testen?“

Nutzen Sie unbedingt die äußerst flexible Funktionalität von GA4 Audiences (Zielgruppen-Funktion), um Ihre Marketingstrategien präzise auf bestimmte Benutzergruppen abzustimmen. GA4 wird automatisch mit den folgenden prädiktiven Zielgruppen ausgeliefert, was zuvor erheblichen Aufwand in Bezug auf maschinelles Lernen und Entwicklerarbeit erfordert hätte:

„Likely 7-day churning purchasers“ - Käufer, die wahrscheinlich in den nächsten sieben Tagen nicht erneut auf Ihre Website zurückkehren werden

„Likely 7-day churning users“ – Nutzer, die wahrscheinlich in den nächsten sieben Tagen nicht erneut auf Ihre Website zugreifen werden

„Likely 7-day purchasers“ – Nutzer, die wahrscheinlich in den nächsten sieben Tagen einen Kauf tätigen werden“

„Likely 1st time 7-day purchasers“ – Nutzer, die wahrscheinlich in den kommenden sieben Tagen ihren ersten Kauf auf Ihrer Website abschließen werden

„Predicted 28-day top spenders“ – Nutzer, die voraussichtlich in den kommenden 28 Tagen die meisten Einnahmen generieren werden

GA4 hat die Datenarbeit bereits erledigt – nutzen Sie diesen Datenschatz doch direkt in Ihren Google Ads-Kampagnen.
Die möglichen Kombinationen und Permutationen sind schier endlos. Angenommen, Sie planen ein exklusives Event in einer angesagten Stadt und wollen sicherstellen, dass Ihre VIP-Kunden teilnehmen und einen Einblick in Ihre neueste Innovation erhalten. In diesem Fall könnten Sie eine Zielgruppe erstellen, die auf Geografie > Stadt > „London“ (UND) Kundenwert (LTV) >= „100“ basiert. So gestalten Sie Ihre Veranstaltung nicht nur stilvoll, sondern auch zielgenau für Ihre wichtigsten Unterstützer:innen und Kunden. GA4 bietet die Möglichkeit, mühelos maßgeschneiderte Zielgruppen aus einer Fülle von Nutzerdimensionen zu generieren: sei es Attribution, Demografie, eCommerce, Events, Gaming-Vorlieben, Geografie, User Journey, Seiteninteraktionen, Plattform/Gerät, Publisher, Zeitpunkte, Traffic-Quellen, individuelle Nutzercharakteristika, Kundenwert (LTV) oder Video-Engagement. Die Auswahl an Optionen ist schier grenzenlos. 
Bei JAKALA verstehen wir uns als Experte für Zielgruppen. Wenn Sie also eine kreative Beratung für Ihre Zielgruppenstrategien suchen, sind wir genau die Unterstützung, die Sie benötigen. Kontaktieren Sie uns gerne.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass GA4 nicht nur ein Analyseinstrument ist, sondern als Datenschatzkiste und Alleskönner ein wahrer Game-Changer. Es zeichnet sich von Beginn an durch seine datenschutzorientierte Ausrichtung aus und dürfte wohl noch die nächsten zehn bis 20 Jahre das bevorzugte Analysetool bleiben. Schätzungen zufolge verwenden mehr als 70 Prozent aller Websites Google Analytics, wobei Millionen davon noch nicht auf GA4 umgestiegen sind. 
Wenn Sie also bisher nicht den Sprung zu GA4 gewagt haben, kein Stress. Sie haben immer noch genügend Zeit umzusteigen. Bei Fragen sind wir für Sie da. Einfach Kontakt aufnehmen!  


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